Burnout Prävention - Wie Sie gezielt vorbeugen
Im heutigen Blog geht es um die viel diskutierten Themen Burnout und Burnout Prävention. Wie kommt es zu einem Burnout und wie schütze ich mich oder meine Mitarbeiter davor?
Wie in unserem letzten Blogartikel bereits erwähnt, fielen im ersten Halbjahr 2016 Mitarbeiter, die an psychischen Erkrankungen leiden, im Schnitt 35 Tage aus. Das noch größere Problem an der Sache: Dies sind nur die krankgeschriebenen Mitarbeiter. Die Studie der DAK erfasst nämlich nicht diejenigen Mitarbeiter, die trotz stressbedingter Krankheiten ihre Arbeit wahrnehmen. Arbeitnehmer also, die trotz Krankheit auf der Arbeit anwesend sind. Der Begriff dafür lautet Präsentismus und die Zahlen dazu sind ebenfalls alarmierend (Laut einem Artikel des Wirtschaftsmagazins WirtschaftsWoche übersteigen die Kosten für Präsentismus die Kosten durch krankgemeldete Mitarbeiter um das zehnfache). Das hat nicht nur Folgen für die Mitarbeiter selbst. Präsentismus hat vor allem auch Folgen für die Unternehmen und die Wirtschaft, da die betroffenen Mitarbeiter weniger motiviert und krankheitsanfällig sind und ihre Potentiale nicht voll ausschöpfen können.
Burnout Prävention
Wollen Unternehmen leistungs- und konkurrenzfähig bleiben, müssen sie handeln. Das Stichwort heißt hier Burnout Prävention. Vorbeugende Maßnahmen gegen die (stressbedingten) psychischen Leiden der Mitarbeiter. Bisher wird die Diagnose Burnout oft immer noch belächelt. Die Zahl der Fehltage wegen Seelenleiden hat sich jedoch seit 1997 verdreifacht und die Grenzen des Stressausmaßes sind noch lange nicht erreicht. Das Thema Burnout und Burnout Prävention muss also durchaus ernst genommen werden.
Das Arbeitsschutzgesetz schreibt den Unternehmen sogar ein Handeln in diesem Bereich vor. Es besagt, dass die Unternehmen eine Beurteilung der psychischen Gefährdung ihres Personals am Arbeitsplatz vornehmen müssen. In den meisten Firmen wird dieses Thema jedoch zur Seite geschoben, denn sie sind mit der Aufgabe überfordert. Die Frage, welche sich viele Unternehmen stellen, lautet: Wie bewahren wir unsere Mitarbeiter vor zu viel Stress?
Um gezielte Maßnahmen für die Burnout Prävention vorzunehmen, müssen zunächst einmal die Ursachen ausgemacht werden. Diese sind in den meisten Fällen Zeit- und Leistungsdruck, Überstunden und Stress. Hinzu kommen stetig wachsende Aufgaben, welchen sich die Mitarbeiter oftmals nicht gewappnet sehen. Symptome, die auf psychische Erkrankungen hinweisen, können Müdigkeit, depressive Stimmung, Antriebslosigkeit, keinerlei Freude, wenig Selbstvertrauen und Konzentrationsmangel sein.
Wie können Unternehmen gezielte Burnout Prävention betreiben?
Klar ist, mit einem Obstkorb und etwas frischer Luft ist es nicht getan. Als aller erstes muss genau analysiert werden, wie effektiv die Arbeitszeit genutzt wird. Unstrukturierte Arbeits- und Ablauforganisationen kosten neben Zeit und Überstunden vor allem Nerven.
Danach müssen Räumlichkeiten auf Störungsanfälligkeit, unangenehme Geräusche, Gerüche und Beleuchtungen geprüft werden.
Außerdem benötigen Mitarbeiter genügend Pausen, um ihre Ressourcen wieder aufzufüllen. Im Sport beispielsweise gehören ausreichend Ruhephasen zu jedem guten Trainingsplan. Sie sind sogar entscheidend für Wachstum und bessere Leistung. Auch wenn, zum Beispiel vor einem Wettkampf, Höchstleistungen erforderlich sind, sind diese nicht dauerhaft zu bewältigen. Wird dauerhaft an der Kapazitätsgrenze trainiert, führt dies von einem an die Substanz gehenden Kräfteverzehr bis hin zu totalem Leistungseinbruch – im Vergleich mit der Arbeitswelt: zum Burnout.
Für eine gute Work-Life-Balance spielt ein positives Arbeitsumfeld eine entscheidende Rolle. Ein Unternehmen sollte seinen Mitarbeitern daher eine gute Basis bieten. Schaffen die Mitarbeiter einen positiven Ausgleich zwischen Job und Privatleben, können sie leistungsfähiger, motivierter und somit effektiver für ein Unternehmen arbeiten. Und das vor allem langfristig.
Um die oben genannten Punkte zu unterstützen und die Burnout Prävention gezielt voranzutreiben, bieten sich verschiedene Maßnahmen des Betrieblichen Gesundheitsmanagement, wie beispielsweise Antistress- oder Motivations-Coachings an. Kooperationen mit Fitnessstudios oder noch besser ein wöchentliches Sportprogramm fördern weiter die Gesundheit, Leistung und damit die Motivation der Mitarbeiter.
Fest steht: Der Wirtschaft kommen die oftmals langwierigen psychischen Ausfälle teuer zu stehen. Seelische Leiden der Deutschen verursachen jedes Jahr mehr als acht Milliarden Euro an Produktionsausfallkosten – die Behandlungskosten sind darin nicht mitberechnet.